Anliegen:

In Anbetracht der bisherigen Anfragen, Diskussionen und Berichterstattungen zum Neubau des Volkstheaters Rostock ergeben sich weitere detaillierte Nachfragen zu den Themen Planung, Bau, Finanzierung und künftigem Betrieb.

Vor dem Hintergrund der langfristigen Tragweite des Projekts bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie stellt sich die aktuelle Kostenschätzung der Bau- und Planungskosten gemäß DIN 276 dar? Wir bitten um eine detaillierte Aufschlüsselung auf der 2. Gliederungsebene der Kostengruppen für das Volkstheater Rostock.
  1. In der bisherigen Kostenrechnung wurden unter der Kostengruppe 200 (bauvorbereitende Maßnahmen) und Kostengruppe 700 insgesamt 4.116.572,79 € für die Entkopplung der Straßenbahnschienen als Schutz gegen Erschütterungen und sekundären Luftschall angegeben. Die Herstellung der Baugrube mit Schlitzwand, Ankern, Bodenaushub und den Bohrungen für die Geothermie wird ca. 14 Monate in Anspruch nehmen.
  1. Sind die bisher genannten Kosten noch aktuell?
  2. Wird während dieses Zeitraums die Gleisplanung parallel vorgenommen?
  3. Besteht grundsätzlich weiterhin die Notwendigkeit zur Anpassung der Gleise in Bezug auf den erforderlichen Schall- und Erschütterungsschutz für den künftigen laufenden Betrieb des Volkstheaters?
  4. Für welchen Zeitraum sind die Gleisbauarbeiten geplant?
  1. Im Rahmen der Gesamtplanung sind weitere Projektbeteiligte eingebunden – u. a. ein Theaterberater, Planungsunternehmen für Schallemissionen und Sichtbeziehungen, Gutachter zur Erstellung eines Windgutachtens, Ingenieurbauwerke, geologische Untersuchungen sowie die ökologische Bauüberwachung.
  1. Welche Kosten entstehen für sämtliche zusätzliche Projektbeteiligte?
  2. Wer ist Kostenträger?
  3. Welchen Anteil haben diese Kosten an den Gesamtkosten?
  1. Die bisherige Kostenberechnung nach DIN 276 hat die Kostengruppe 600 nur informativ ausgewiesen, da die beweglichen Gegenstände im Verantwortungsbereich – und somit auch kostenseitig in der Zuständigkeit – der Volkstheater Rostock GmbH liegen. Das Raumbuch weist daher das von der GmbH zu beschaffende Inventar aus.
  1. Inwieweit wurde das Raumbuch seit 2023 an die aktuelle Markt- und Preislage angepasst?
  2. Hat die Volkstheater Rostock GmbH bereits Bestellungen oder Neuerungen im vorhandenen Inventar vorgenommen, die künftig im Neubau verwendet werden können?
  3. Hat die Volkstheater Rostock GmbH Rücklagen oder Rückstellungen zur Anschaffung des Inventars gebildet? Falls nicht: Mit welchen Finanzierungsmöglichkeiten plant sie?
  4. Ist es aus heutiger Sicht möglich, vom aktuellen Raumbuch abzuweichen und sich auf (rudimentäre) Anschaffungen zu beschränken, um einen ordnungsgemäßen Theaterbetrieb zu gewährleisten?
  1. Im Jahr 2023 ging der KOE von einem Fremdkapitalzins von 4 % bei einer Laufzeit von 40 Jahren aus. Daraus ergaben sich Finanzierungskosten in Höhe von 5,33 Mio. € pro Jahr. Parallel war dazu vorgesehen, dass das Volkstheater über ein Dach- und Fachvertrag ein entsprechendes Nutzungsentgelt in Höhe von 5,33 Mio. € jährlich entrichtet.
  1. Wird aktuell weiterhin mit einem Fremdkapitalzins von 4 % kalkuliert?
  2. Falls nicht, welche Annahmen zur Finanzierung liegen derzeit zugrunde?
  3. Wird weiterhin mit einem gleichwertigen Nutzungsentgelt zur Kompensation kalkuliert?
  1. Inwieweit bestehen bereits Planungen für den Spielbetrieb der Volkstheater Rostock GmbH ab dem Jahr 2028?
  1. Liegt im Rahmen einer Kurz-, Mittel- und Langfristplanung bereits ein Musterwirtschaftsplan zum Umgang mit den Folgekosten des Neubaus vor?
  1. Welche Konsequenzen oder Erkenntnisse ergeben sich aus dem aktuell vorgelegten Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamtes?

gez. Chris Günther

Fraktionsvorsitzende