Was als große Wende in der Schulverpflegung angekündigt wurde, entpuppt sich schon zum Start als Schildbürgerstreich: Statt frischem, regionalem Bio-Essen erhalten Rostocks Schülerinnen und Schüler künftig Tiefkühlmenüs aus einer Großküche in Rheinland-Pfalz – 740 Kilometer entfernt. Für Eltern bedeutet das nicht nur enttäuschte Erwartungen, sondern auch spürbar höhere Kosten.


Hierzu erklärt die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Chris Günther:

„Die Stadt wollte es besser machen und hat es am Ende schlimmer gemacht. Mit den ‚Mittagsmatrosen‘ wurde groß angekündigt, was schlicht noch nicht umsetzbar war: regionale Bio-Qualität, frisch gekocht für Rostocks Kinder. Was nun tatsächlich geliefert wird, ist das genaue Gegenteil. Es handelt sich um tiefgekühlte Einheitskost, die hunderte Kilometer quer durch Deutschland transportiert wird – und das auch noch zu einem höheren Preis.


Statt den Übergang zur neuen Schulverpflegung professionell zu gestalten, wurde der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter voreilig gekündigt. Dabei war die neue Großküche nicht einmal im Bau. Die Folge ist klar: Kein frisches Schulessen aus Rostock, sondern ein überteuertes Provisorium, dessen Kosten die Eltern tragen müssen. Im Durchschnitt zahlen Familien nun 123,50 Euro mehr pro Schuljahr, für ein qualitativ schlechteres Angebot, das mit dem ursprünglichen Anspruch der Stadt nichts mehr gemein hat. Die selbsternannten ‚Mittagsmatrosen‘ sind zwar gestartet, aber offenbar ohne klaren Kurs und ohne funktionierende Infrastruktur.“


Bürgerschaftsmitglied und Landtagsabgeordneter Daniel Peters ergänzt:


„Wir als Fraktion haben diese Entwicklung von Anfang an kritisch begleitet. Leider sehen wir uns nun in unserer Einschätzung bestätigt. Ideologische Träumereien ersetzen keine durchdachte Planung, und schöne Werbeslogans kein gutes, warmes Mittagessen. Wenn die Stadt in Zukunft wirklich etwas besser machen will, braucht es weniger PR und mehr Verantwortung, vor allem gegenüber den Kindern und ihren Familien.

Statt ideologisch aufgeladener Symbolpolitik braucht es eine pragmatische, verlässliche und kindgerechte Schulverpflegung. Die ‚Mittagsmatrosen‘ drohen schon jetzt zum teuren Rohrkrepierer zu werden, bezahlt von den Familien, die eigentlich entlastet werden sollten.“