Beschlussvorschlag:
Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt, die Einrichtung einer Ersthelfer-App für die
Hanse- und Universitätsstadt Rostock zu prüfen. Ziel der Prüfung ist es, die technische
und organisatorische Machbarkeit sowie die potenziellen Vorteile eines solchen Systems
zu bewerten.
Die Prüfung ist dabei in enger Abstimmung mit relevanten Akteuren, insbesondere der
ärztlichen Leitung Rettungsdienst, der Berufsfeuerwehr sowie weiteren fachlich
involvierten Stellen durchzuführen.
Das Prüfergebnis ist der Bürgerschaft zur Oktober-Sitzung 2025 vorzulegen.

Sachverhalt:
Bei medizinischen Notfällen wie einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand entscheiden
oft wenige Minuten über Leben und Tod. Zwar ist der Rettungsdienst in der Hanse- und
Universitätsstadt Rostock sehr gut aufgestellt, doch kann es insbesondere bei
verkehrlicher Belastung oder in Randlagen zu wertvollen Minuten Verzögerung kommen.
Eine sogenannte Ersthelfer-App (z. B. „Mobile Retter“ oder „Region der Lebensretter“)
bietet hier einen entscheidenden Vorteil. Sie lokalisiert über GPS qualifizierte
Ersthelferinnen und Ersthelfer in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort und alarmiert diese
parallel zum regulären Notrufsystem. Die Benachrichtigung erfolgt in der Regel durch die
integrierte Leitstelle.
Bereits registrierte und geschulte Nutzerinnen und Nutzer der App, wie z. B. medizinisches
Personal, Rettungskräfte, Pflegekräfte oder ehrenamtlich tätige Personen mit gültiger
Erste-Hilfe-Qualifikation, können dadurch innerhalb kürzester Zeit mit
Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Studien und Erfahrungen belegen, dass durch die frühzeitige Einleitung von
Basismaßnahmen wie Herzdruckmassage und ggf. der Anwendung eines AED (Automatisierten Externen Defibrillators) die Überlebensraten bei plötzlichem
Herzstillstand signifikant steigen können.
Zusätzlich fördert ein solches System das ehrenamtliche Engagement in der Ersten Hilfe,
sensibilisiert die Bevölkerung für Notfallsituationen und stärkt das Vertrauen in die
kommunale Notfallvorsorge.
Eine sorgfältige Prüfung einer solchen App kann daher ein sinnvoller, zeitgemäßer Schritt
zur Optimierung der rettungsdienstlichen Versorgung sein.
Begründung der Dringlichkeit für die Beratung in den Ausschüssen:
Jede Minute zählt bei medizinischen Notfällen – eine Ersthelfer-App kann nachweislich
Leben retten. Um Umsetzungspotenziale schnell nutzen zu können und die Sitzung der
Bürgerschaft am 4. Juni 2025 zu erreichen, ist daher eine Beratung in den Ausschüssen
erforderlich.


Finanzielle Auswirkungen:
liegen nicht vor.

Gez. Chris Günther
Fraktionsvorsitzende