Laut Medienberichten plant die Stadtverwaltung, weitere Fahrradstraßen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock zu etablieren. So sollen auf einem Abschnitt des Petridamms Fahrradfahrer künftig Vorrang vor Autofahrern erhalten. Damit einhergehen würde auch die Sperrung von Parkplätzen. Weitere Fahrradstraßen sind derweil in Planung.

Die Vorsitzende der CDU-Fraktion, Chris Günther:

„Die geplante Einführung weiterer Fahrradstraßen in Rostock, insbesondere am Petridamm, zeigt einmal mehr, dass die Grünen in der Stadtverwaltung unter der Führung von Senatorin Dr. Fischer-Gäde ihre ideologischen Lieblingsprojekte über die Bedürfnisse der Bürger stellen. Es scheint, als solle hier mit aller Macht ein weiterer Schritt hin zu einer verkehrspolitischen Bevormundung durchgesetzt werden – ungeachtet der negativen Erfahrungen mit bisherigen Modellprojekten.

Es ist bezeichnend, dass am Petridamm – wo laut eigener Aussage der Verwaltung 90 bis 95 Prozent des Autoverkehrs von Anliegern stammen – keine Rücksicht auf die Betroffenen genommen wird. Statt vernünftiger Lösungen wie der Schaffung von alternativen Parkflächen, wird den Menschen zugemutet, ihre Einkäufe künftig meterweit zu ihren Grundstücken zu tragen. Die vorgeschlagene Ausweichmöglichkeit auf Park-and-Ride-Parkplätze verkennt völlig den eigentlichen Zweck dieser.

Bereits die bisherigen Fahrradstraßen, die als Modellprojekte getarnt wurden, haben eindeutig gezeigt: Die Rostocker wollen sie nicht, und sie bringen keinen Mehrwert. Ob in der Langen Straße oder im Dr.-Lorenz-Weg – das Bild ist überall dasselbe. Die Bürger lehnen diese Maßnahmen ab, und das völlig zurecht.

Statt sich weiter in ideologisch geprägten Fahrradstraßen-Projekten zu verlieren, gibt es dringende Hausaufgaben, die angegangen werden müssen. Die Parkplatzsituation rund um das bald eröffnende Behördenzentrum, das Absacken der Vorpommernbrücke oder die ungelöste Verkehrssituation am Mühlendamm – das sind die wirklichen Probleme, die nach Lösungen schreien.

Unsere Fraktion sagt klar: Keine weiteren ergebnislosen Modellprojekte, keine weiteren Fahrradstraßen und keine zusätzlichen Einschränkungen für die Rostocker. Für uns steht fest: Kein Verkehrsteilnehmer darf gegen den anderen ausgespielt werden, und alle Mobilitätsformen müssen gleichrangig und fair in die Planungen einbezogen werden. Die Bürger dieser Stadt verdienen eine durchdachte Verkehrspolitik, die ihren Bedürfnissen gerecht wird – und keine ideologisch motivierten Experimente.“