In den vergangenen Wochen häufen sich in Rostock Berichte über gescheiterte Unternehmensansiedlungen: Großkonzerne wie Toshiba und Sixt haben ihre Pläne verworfen, während etablierte Unternehmen wie EEW mangels verfügbarer Flächen nicht expandieren können.
Diese Entwicklung hat nun den Rostocker Unternehmerverband alarmiert, der nun eindringlich die Berufung eines Wirtschaftssenators fordert – eine zentrale Figur, die als Ansprechpartner für ansiedlungswillige Unternehmen und die regionale Wirtschaft agieren soll.
Hierzu erklärt die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Chris Günther:
„Die Forderung des Rostocker Unternehmerverbandes nach einem Wirtschaftssenator für unsere Stadt ist nicht nur nachvollziehbar, sondern dringend notwendig. Seit Jahren setzen wir uns als CDU dafür ein, Rostock endlich die wirtschaftspolitische Kompetenz und Führung zu geben, die es braucht. Erst im vergangenen Jahr haben wir einen Antrag eingebracht, um die Bestellung eines Wirtschaftssenators voranzutreiben – doch die linke Mehrheit in der Bürgerschaft hat diesen Vorschlag ohne Weitsicht abgelehnt.
Die jüngsten Entwicklungen – Toshiba und Sixt sagen ab, EEW kann wegen fehlender Flächen nicht expandieren – zeigen, wie groß der Handlungsbedarf in Rostock wirklich ist. Der Wirtschaftsbereich liegt dabei derzeit in den Händen der Oberbürgermeisterin, doch was sehen wir? Dass dieses Modell offensichtlich nicht funktioniert. Es fehlt an Erfolgen, und die Gründe dafür könnten durchaus mit mangelndem Willen oder dem falschen Parteibuch zu tun haben. Rostock braucht keine halbherzigen Ansätze, sondern einen ausgewiesenen Wirtschaftsexperten, jemanden, der eine klare Vision für den Standort entwickelt, zukunftsweisende Strategien formuliert und nachhaltiges Wachstum fördert.
Wer die Vorschläge des Unternehmerverbandes dagegen als „Luftnummer“ degradiert, zeigt, dass er das Verständnis für die Sorgen und Anliegen der wirtschaftlichen Akteure unserer Stadt verloren hat. Für ein Stadtoberhaupt ist es weder klug noch anständig, die Ideen und das Engagement eines Verbandes, der sich für Rostocks wirtschaftliche Zukunft einsetzt, derart abfällig zu behandeln und abzuwürgen. Wir können es nur wiederholen: Rostock braucht mutige Entscheidungen! Es reicht nicht, das Potenzial der Stadt zu verwalten – wir müssen es aktiv fördern. Gewerbeflächen müssen erhalten und neue ausgewiesen werden, wir brauchen dringend Investitionen in die lokale Infrastruktur, und die Genehmigungsverfahren müssen endlich drastisch vereinfacht werden. Mit einem echten Ansprechpartner, einem Wirtschaftssenator mit Ahnung und Expertise, würde Rostock als Wirtschaftsstandort endlich die Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommen, die es verdient.“