Im Dezember beschloss die Bürgerschaft, das Gendern in der Außenkommunikation zu verbieten, um die geltenden Rechtschreibregeln einzuhalten. Die linke Oberbürgermeisterin legte daraufhin Widerspruch gegen diesen Beschluss ein, da er die Verwaltung zu stark einschränke. Der Widerspruch wurde nun von der Bürgerschaft abgelehnt.


Hierzu erklärt die Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion, Chris Günther:
„Die jüngste Diskussion um das Gendern in der Außenkommunikation der Stadt zeigt eindringlich, mit welcher Selbstverständlichkeit das linke Lager demokratisch gefasste Mehrheitsbeschlüsse missachtet, wenn diese nicht ins eigene ideologische Weltbild passen. Es ist dabei sehr erstaunlich, dass die Oberbürgermeisterin sich dazu berufen fühlt, Beschlüsse der Bürgerschaft – immerhin nicht weniger als die gewählte Vertretung der Rostocker Bürgerinnen und Bürger – durch ihren Widerspruch zu torpedieren, nur, weil sie der eigenen Klientel nicht gefallen. Ein solches Vorgehen offenbart zumindest ein fragwürdiges Demokratieverständnis.

Besonders pikant war und ist dabei die Begründung für den Widerspruch: Der Beschluss der Bürgerschaft sei angeblich rechtswidrig. Interessanterweise hat jedoch ihre eigene Verwaltung bereits im Dezember bestätigt, dass der Antrag rechtlich einwandfrei ist. Dieser Umstand lässt diesen Vorstoß noch absurder erscheinen.
Anstatt sich mit Symbolpolitik wie dem Gendern aufzuhalten, sollte die Oberbürgermeisterin sich lieber um die echten Probleme der Stadt kümmern: Die Wohnungsnot verschärft sich, geplante Wirtschaftsansiedlungen scheitern regelmäßig, und die Haushaltslage ist besorgniserregend. Rostock hat weitaus größere Sorgen, als Plakate und Flyer auf eine ideologische Agenda auszurichten.


Die Oberbürgermeisterin muss endlich begreifen, dass sie nicht nur für die Anliegen einer kleinen ideologischen Gruppe zuständig ist, sondern für alle Rostockerinnen und Rostocker. Sie wurde gewählt, um Lösungen für die realen Probleme dieser Stadt zu finden, nicht, um ihre persönliche Agenda durchzusetzen. Es wird spannend zu sehen sein, ob sie nun den erneut mehrheitlich gefassten Beschluss akzeptiert und sich wieder auf das Wesentliche konzentriert.