Beschlussvorschlag:

Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt zu prüfen, ob die Einrichtung einer dynamischen Wechselspur („reversible lane“) auf dem Mühlendamm technisch, rechtlich und finanziell umsetzbar ist.

Die Prüfung soll insbesondere folgende Aspekte umfassen:

  • technische Machbarkeit, einschließlich Anforderungen an Verkehrssteuerung und Beschilderung,
  • rechtliche und straßenverkehrsrechtliche Voraussetzungen,
  • finanzielle Auswirkungen einschließlich möglicher Fördermittel,
  • verkehrliche Auswirkungen auf Verkehrsfluss, Kapazität, Lärm und Verkehrssicherheit,
  • die Möglichkeit einer temporären und sicheren Freigabe der Spur für den Radverkehr außerhalb der Hauptverkehrszeiten (z. B. an Wochenenden)

Die Prüfung erfolgt vorrangig und vor einer möglichen Umsetzung alternativer Maßnahmen.

Das Prüfergebnis ist der Bürgerschaft zur Januar-Sitzung 2026 vorzulegen.

Sachverhalt:

Der Mühlendamm stellt eine der zentralen Hauptverkehrsachsen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock dar. Die Verkehrsbelastung ist stark richtungsabhängig: In den Morgenstunden überwiegt der Verkehr stadteinwärts, während nachmittags der Verkehr stadtauswärts dominiert.

Die derzeitige Spuraufteilung mit einer Spur stadteinwärts und zwei Spuren stadtauswärts führt insbesondere morgens zu Rückstauungen in Richtung Brinckmansdorf. Eine mögliche Reduzierung auf Tempo 30 auf der rechten stadtauswärtigen Spur würde die Leistungsfähigkeit für den Verkehr in den Nachmittagsstunden deutlich verringern und den Busverkehr auf dieser Achse verlangsamen, ohne das morgendliche Problem stadteinwärts zu lösen.

Die Einführung einer dynamischen Wechselspur bietet die Möglichkeit, die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen. Durch den Einsatz digital gesteuerter Verkehrszeichen kann die mittlere Spur je nach Tageszeit flexibel zugewiesen werden: morgens zwei Spuren stadteinwärts und eine Spur stadtauswärts, nachmittags umgekehrt.

Eine solche flexible Verkehrsführung kann Rückstaus reduzieren, die Leistungsfähigkeit des Mühlendamms erhalten und zugleich die Verkehrssicherheit erhöhen. Die ergänzende Prüfung einer temporären Freigabe der Spur für den Radverkehr außerhalb der Spitzenzeiten trägt den Anforderungen einer ganzheitlichen und sicheren Verkehrsplanung Rechnung.

Bevor starre Maßnahmen wie eine flächendeckende Geschwindigkeitsreduzierung umgesetzt werden, sollte diese moderne, datenbasierte und bedarfsgerechte Alternative ergebnisoffen geprüft werden.

Begründung der Dringlichkeit für die Beratung in den Ortsbeiräten:

Die Verkehrssituation auf dem Mühlendamm ist aktuell durch hohe Belastung und unklare Perspektiven geprägt. Da die Diskussion um eine mögliche Geschwindigkeitsbegrenzung kurzfristig ansteht, ist eine rechtzeitige Prüfung alternativer Optionen erforderlich, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Um daher die Sitzung der Bürgerschaft am 19. November 2025 zu erreichen, ist eine Beratung in den Ortsbeiräten erforderlich.

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Finanzielle Auswirkungen:

Keine, da Prüfauftrag

Gez. Chris Günther
Fraktionsvorsitzende